Jasper &' Nevenka | Klassenzimmer für Geschichte der Zauberei | Mitte Februar 2007
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Jasper &' Nevenka | Klassenzimmer für Geschichte der Zauberei | Mitte Februar 2007
von Nevenka am 04.02.2023 15:58Weil meine Zeit in Durmstrang mich so auf frühes Aufstehen und Pünktlichkeit gedrillt hatte, viel es mir heute nicht schwer aufzustehen. Außerdem war ich zugegebenermaßen ein wenig nervös, immerhin war heute mein erster richtiger Schultag hier. In den vergangenen Tagen hatte man uns erstmal ein bisschen Zeit zum Ankommen gegeben und mich sporadisch in ein paar Unterrichtsfächer der Fünftklässler aus Ilvermorny geschickt; aber heute würde ich meinen richtigen Stundenplan erhalten und dann ganz normal hier zur Schule gehen.
Im Speisesaal war bereits eine Lehrerin auf mich und die anderen Schüler aus Durmstrang zugekommen und hatte uns gesagt, wo wir unsere erste Stunde haben würden und dass wir dann dort auch unsere respektiven Stundenplan erhalten würden.
Zu meinem Leidwesen war meine erste richtige Stunde in Geschichte der Zauberei. Na super.
Es war ja klar, dass ich gleich das Fach als erstes hatte, was mich bisher immer zu Tode gelangweilt hatte. Zumindest, was den Inhalt anging. Im Unterricht war die ganze Klasse immer mucksmäuschenstill gewesen und jeder hatte gefürchtet, aufgerufen zu werden und eine der kniffligen Fragen der Lehrkraft beantworten zu müssen.
Mit einem genervten Augenrollen erhob ich mich deswegen vom Thunderbird Haustisch im Speisesaal und folgte ein paar anderen Fünftklässlern zum Nordturm in unser Klassenzimmer. Ich wäre lieber noch länger im Speisesaal geblieben. Das Essen in Ilvermorny übertraf das in Durmstrang um Längen. Am liebsten hätte ich den ganzen Vormittag verbracht, all die neuen Speisen auszuprobieren.
Stattdessen machte ich mich, wirklich etwas widerwillig, mit den anderen auf den Weg. Zuhause um diese Zeit ständen wir jetzt auf dem Trainingsplatz und würden Nahkampftechniken oder unsere Ausdauer trainieren. Irgendwie vermisste ich das.
Im Klassenzimmer angekommen setzte ich mich gemeinsam mit einem Freund aus Durmstrang in die letze Reihe. Zum Glück musste ich diese Stunde nicht alleine überstehen. Auch wenn ich das nicht zugeben wollte, war ich doch ein bisschen nervös.
Ich wollte gerade eine Rolle Pergament und eine Feder auspacken, als die Lehrerin den Raum hinter dem letzten Schüler, der noch vor ihr ins Klassenzimmer huschte, betrat.
Die Frau hatte eine großes Lächeln auf den Lippen, klatschte aufgeregt in die Hände und verkündete sehr enthusiastisch: "Guten Morgen! Ich freue mich sehr, dass hier ein paar neue Gesichter unter uns sind. Seid herzlich willkommen in Ilvermorny! Ich bin mir sicher, wir werden alle sehr viel Spaß miteinander haben, und ihr-" dabei blickte sie die Ilvermornyschüler bedeutsam an "werdet unsere Gäste herzlich in Empfang nehmen. Ich persönlich freue mich auch ganz besonders über unser Willkommensfest, das bald ansteht, wo wir uns sicher alle noch näher kennenlernen werden. Ich habe mir gedacht, dass wir im Geiste dieses Austauschs, um unsere interkulturellen Grenzen zu überwinden, gleich ein wenig an der Sitzordnung ändern werden. Damit unsere Neulinge auch gleich Anschluss finden!"
Die Frau blickte uns an, als hätte sie uns gerade all unsere Träume erfüllt; stattdessen konnte ich in den meisten Gesichtern um mich herum eher genervtes Augenrollen erkennen. Mir ging es ähnlich. Einerseits freute ich mich zwar auf Anschluss, andererseits war ich dankbar für die Möglichkeit gewesen, neben meinem Kumpel zu sitzen. Trotzdem wechselte ich meinen Platz nicht so missmutig wie manch andere.
Die Lehrerin wirklich einfach die ganze Klasse komplett durchmischen zu wollen. Mein Freund landete neben einem Mädchen aus Hogwarts, während mich die Lehrkraft zu einem Platz neben einem dunkelhaarigen Jungen mit asiatischen Zügen winkte, der gerade frei geworden war, weil sie seinen Sitznachbarn neben jemand anderen gesetzt hatte.
Der Junge neben mir war meiner Ansicht nach ganz hübsch, mit seinen großen Augen. Und da ich sowieso gerne neue Kontakte knüpfte und für mein Leben gerne flirtete, schenkte ich ihm ein breites Lächeln und begrüßte ihn mit einem: "Hey, ich bin Nevenka, du?"
Ich musste mir noch nicht mal Mühe machen, zu flüstern; gerade stritten sich zwei um einen Sitzplatz, weswegen die Lehrerin gerade versuchte, das Problem zu beheben, statt mit dem Unterricht anzufangen.