Wäscherei

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Finnley
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Wäscherei

von Finnley am 22.01.2023 19:46

Hier wird die Wäsche der Schüler von den Hauselfen gewaschen.

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Nevenka
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Re: Wäscherei

von Nevenka am 22.01.2023 21:28

Ich gab mein Bestes, mir ein genervtes Augenrollen zu verkneifen, als Finnley auf meinen Vorschlag eher ausweichend antwortete. Allerdings war er vermutlich schlau genug, sich zusammenzureimen, warum ich mit keinem Lehrer sprechen wollte und hatte nicht vor, selbst in Schwierigkeiten zu geraten. Vor allem wenn es seine Aufgabe war, mich herumzuführen und einzuweisen. Deswegen verkniff ich mir einen Kommentar, nickte nur, und folgte ihm die Treppe herunter. 
Ich konnte noch nicht einschätzen, wie streng die Lehrer hier waren, immerhin war ich erst zweien begegnet. Jedenfalls wäre es gut zu wissen, wie hoch hier Regelbruch bestraft wurde, und fast noch wichtiger, was eigentlich alles so verboten war. 
"Wie sind eigentlich eure Schulregeln? Gibt es irgendwas, was total verboten ist?" fragte ich ihn auf den Weg zur Wäscherei, auf dem uns glücklicherweise noch keine Lehrkraft begegnet war. 
Mit dem Flirten hatte ich noch lange nicht aufgegeben, aber ich vergaß ganz, meine Frage mit einem süßen Grinsen zu beenden, als mir die Fackeln im Dimmerlicht der Keller auffielen. 
"Ihr habt Feuer?" rutschte es mir erstaunt heraus. Zuhause wurde immerhin nie Feuer angezündet, außer zum Zaubern und sicherlich nicht für Wärme oder Licht. 

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Finnley
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Re: Wäscherei

von Finnley am 22.01.2023 22:07

Erleichtert stellte ich fest, dass Nevenka mir Richtung Wäscherei folgte. Fast noch erleichterter war ich, dass sie eine Frage stellte und damit das Gespräch am Laufen hielt. Ich hatte mir ein paar Sachen überlegt, über die man reden könnte - Lieblingsfächer, Geschwister, vielleicht Haustiere -, aber ich war froh, wenn wir uns die für später aufheben konnten. Außerdem war die Frage nach der Schulordnung sogar sinnvoll. Uns war zwar aufgetragen worden, unseren "Schützlingen" zu zeigen, wo im Gemeinschaftsraum man die nachlesen konnte (am schwarzen Brett), aber solche Kleinigkeiten vergaß man ja gerne mal. Trotzdem musste ich selbst erst einmal kurz nachdenken, was noch einmal die wichtigsten Regeln waren. Mittlerweile waren mir die einfach so ins Blut übergegangen, dass ich sie nicht mehr sofort eine nach der anderen herunterbeten konnte. Immerhin war ich auch noch nie wirklich damit in Konflikt geraten.
"Hm, also, am wichtigsten ist, denke ich, dass man keine Duelle anfängt, ohne dass ein Lehrer-", setzte ich also an, kam aber nicht dazu, den Satz zu beenden, weil wir just in diesem Moment an der Fackel vorbeikamen, die Nevenka so zu beeindrucken schien. Mein erster Impuls war, mit einem erstaunten "ja, natürlich" zu antworten, dann jedoch fiel mir ein, was ich am Vortag über Feuer (oder besser dessen Abwesenheit) in Durmstrang gelesen hatte. Um ehrlich zu sein hatte ich das so archaisch gefunden, dass ich vermutet hatte, die Information sei veraltet. War sie anscheinend nicht.
"Ähm... ja", antwortete ich also wenig geistreich, unsicher, wie ich fortfahren sollte. "Ich glaube, die Schulleitung ist der Meinung, dass die Fackeln eher zum... äh... Ambiente hier passen als ganz normale elektrische Lampen." An der Elektrizität selbst konnte es jedenfalls nicht liegen, hatte mein Onkel mir mal erklärt, bevor er durchgedreht war. Die könnte einfach aus der Magie in der Umgebung gezogen werden.

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Nevenka
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Re: Wäscherei

von Nevenka am 24.01.2023 16:19

Dass es anscheinend verboten war, sich zu duellieren, hätte ich absolut albern gefunden, wenn ich Finnley zugehört hätte. Die Fackeln an den Wänden hatten mich allerdings so von meiner Frage abgelenkt, dass ich auch seine Antwort in meinem Staunen komplett überhörte. Stattdessen lauschte ich gebannt seinen Ausführungen zu den Fackeln an den Wänden - und musste deswegen loslachen. "Ihr habt Feuer, damit es zum Ambiente passt?", prustete ich mit einem ungläubigen Gesichtsausdruck. Wo war ich hier gelandet? Die Idee, dass jemand Fackeln aufhing, damit sie hübsch aussahen war für mich komplett absurd. Immerhin machte man bei uns an der Schule noch nicht mal Feuer, wenn wir im eisigen Winter frierten.   
"Und was sollen elek-, ele- ..." Ich hatte Probleme, das unbekannte Wort auszusprechen und hoffte einfach, dass es beim dritten Anlauf einigermaßen verständlich war "elektrische Lampen sein?"

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Finnley
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Re: Wäscherei

von Finnley am 24.01.2023 18:05

Als Nevenka in Gelächter ausbrach, war ich erstmal ziemlich perplex, was man wohl auch merkte, als ich mit "Ähm...ja" antwortete (schon wieder wenig geistreich).
Natürlich hatte ich nicht plötzlich vergessen, was es mit dem Feuer in Durmstrang auf sich hatte, war aber irgendwie automatisch davon ausgegangen, dass die Schülerinnen und Schüler dort allesamt unter der Regelung litten bzw. sie immerhin genauso abwegig fanden wie ich. Zumindest bei Nevenka schien es jedoch eher anders herum zu sein: offensichtlich fand sie es eher abwegig, Feuer als Dekoelement zu nutzen. Wobei es in diesem Fall ja sogar einen konkreten Nutzen hatte. Genau darauf machte ich sie jetzt aufmerksam: "Aber ein bisschen Beleuchtungsfunktion ist immerhin auch noch dabei."
Dass sie hingegen nicht wusste, was elektrisches Licht war, überraschte mich überhaupt nicht. Soweit man dem Buch aus der Bibliothek vertrauen konnte, waren No-Majs und ihre Erfindungen in Durmstrang ja ein ziemliches Tabuthema. Und bisher wies alles in Nevenkas Verhalten darauf hin, dass man dem Buch auch im 21. Jahrhundert tatsächlich mehr vertrauen konnte als ich gedacht hatte. Wobei - es könnte auch einfach sein, dass sie das englische Wort nicht kennt, fiel mir ein. Auf diesen Gedanken hin fühlte ich mich sofort schlecht, weil ich nicht nur an ihrer Allgemeinbildung gezweifelt, sondern auch nicht genug Rücksicht auf sie genommen hatte: "Elektrische Lampen sind so ähnlich wie Fackeln, nur ohne Feuer. Statt dem Feuer haben sie eine Glühbirne - also eine Art Glaskugel, in der sich ein Draht befindet. Der Draht wird dann erhitzt und glüht, sodass aus der Glühbirne Licht in den Raum kommt."

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Antworten Zuletzt bearbeitet am 24.01.2023 18:06.

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Re: Wäscherei

von Nevenka am 24.01.2023 22:32

"Ja, okay", lenkte ich ein. Die Fackeln beleuchteten das Kellergewölbe tatsächlich etwas, was ungemein praktisch war. Ich erinnerte mich noch lebhaft an mein erstes Jahr, als ich 'Lumos' noch nicht ganz beherrscht hatte, und mich an einem Abend in den dunklen Kellern hoffnungslos verlaufen hatte. Nach dieser Erfahrung hatte ich alles daran gesetzt, den Zauber so schnell wie möglich zu erlernen. Allerdings hatte das auch dazu geführt, dass ich mir einen Spruch noch nie motivierter oder schneller angeeignet hatte. 
"Aber könntet ihr dafür nicht auch Lichtzauber verwenden? So machen wir das Zuhause", ergänzte ich noch, aber meine Stimme war frei von Spott, sondern ernstgemeint. 
"Ist diese Glühbirne-" Ich stolperte kurz über das unbekannte Wort "dann eine Art magischer Verstärker für einen Lumos Maxima?" fragte ich noch, ehrlich interessiert. 

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Finnley
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Re: Wäscherei

von Finnley am 25.01.2023 14:07

Ich begann, mich in der Situation wohler zu fühlen. Hier war ich in meinem Element: ich konnte wertfrei über ein interessantes Thema fachsimpeln und dabei auch noch jemandem etwas beibringen. Das war genau der Grund, warum ich gerne Nachhilfe gab, obwohl es manchmal frustrierend war.
"Könnten wir", gab ich also zu, sprach dann aber gleich weiter: "...aber dann wäre da wieder der Punkt mit dem Abiente." Jetzt musste ich selbst schmunzeln, da sich meine Argumentation für die Fackeln zugegebenermaßen im Kreis drehte. Im Prinzip war mir persönlich auch egal, ob der Keller jetzt von Fackeln oder Lichtzaubern beleuchtet wurde, es war nur interessant, im Gespräch mit einer Durmstrangschülerin die kulturell amerikanisch-westliche Perspektive einzunehmen.
Bezüglich der Glühbirne antwortete ich: "Nein - nicht wirklich." Danach müsste ich kurz innehalten, denn Nevenkas Perspektive war eigentlich durchaus interessant. "Wobei, hier bei uns würde sie so funktionieren, dass sie die Energie in der Umgebung aufnehmen und dadurch den Draht zum Glühen bringen würde. Aber eigentlich ist es eine Erfindung der No-Majs. Die speichern Energie aus, zum Beispiel, der Verbrennung von Kohle, und benutzen dann diese Energie, damit die Glühbirne funktioniert." Es gab wohl auch noch andere Möglichkeiten, wie Batterien, die mit irgendwelchen Ladungsunterschieden funktionierten, aber das hätte ich jetzt auch nochmal nachschauen müssen. Mein Onkel hatte es damals super erklärt.

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Antworten Zuletzt bearbeitet am 25.01.2023 16:10.

Nevenka
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Re: Wäscherei

von Nevenka am 25.01.2023 17:27

Ich lächelte leicht, als Finnley zugestand, dass Lichtzauber auch funktionieren würden. Es war ein ehrliches Lächeln.
Dass diese Glühbirne (was ein seltsames Wort), Energie aus der Umgebung aufnahm und dadurch diesen Draht, von dem Finnley erzählte, zum Leuchten brachte, fand ich wirklich spannend. Über magische Schwingungen und Energien kannte ich mich nicht so gut aus, aber vielleicht lernten die Schüler hier in Ilvermorny mehr darüber.
Zum ersten Mal seit meiner Ankunft freute ich mich tatsächlich auf den Unterricht und fragte mich, ob die Lerninhalte sehr verschieden waren. Die Lehrerin, die uns begrüßt hatte, hatte auch am Anfang etwas von Wahlfächern erzählt, mit denen wir unsere eigenen für unseren Aufenthalt hier ersetzen sollten, falls unsere Fächer nicht angeboten wurden. 
Bei dem Gedanken wurde mir etwas mulmig zumute; ich war nie die größte Streberin gewesen, hatte aber trotzdem meine Stärken und konnte es nicht leiden, wenn ich irgendwo die schlechteste war. Vor allem wenn mich die Inhalte interessierten. Die Fünftklässler aus Ilvermorny würden jedoch zweifelsohne schon viel weiter sein; immerhin belegten sie ihre Wahlfächer schon seit zwei Jahren. 
Vielleicht waren die Lehrpläne aber auch gar nicht so unterschiedlich und die meisten Fächer wurden hier auch so angeboten. Ich machte mir bestimmt zu viele Gedanken.
Als Finnley dann No-Majs erwähnte, war ich kurz verwirrt. No-Majs? Meinte er damit die nay volshebny, die Nichtmagischen? 
"Und die haben diese Glühbirne erfunden?" fragte ich skeptisch, mit hochgezogenen Augenbrauen. 
Ich hatte immer und überall (von meinen Eltern, auf Durmstrang, ...) gelernt, dass reines Blut wert ist, beschützt zu werden und die Nichtmagischen nur Schaden anrichteten. Da fiel es mir schwer zu glauben, dass sie den nötigen Grips hatten, so eine Aperatur zu entwerfen.

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Finnley
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Re: Wäscherei

von Finnley am 25.01.2023 20:26

Als wir über die Lichtzauber und die eventuell atmosphärisch harmonischeren Fackeln fachsimpelten, lächelte Nevenka wieder, aber dieses Mal war es, eigentlich zu meiner Erleichterung, kein so breites Grinsen wie vorhin. Wenn das vorhin ein Flirt gewesen war, dann war das hier wahrscheinlich etwas anderes. Ich meine, ich konnte mich auch irren, weil sowas nicht meine große Stärke war, aber mir kam es echter vor. Spiegelte ja auch meine eigenen Gefühle bezüglich des Gesprächs vorhin im Vergleich zu dem Gespräch jetzt wider.
Das gute Gefühl wurde allerdings deutlich abgemildert, als sie bei der Erwähnung von Erfindungen durch No-Majs skeptisch die Augenbrauen hochzug. Da war sie wieder, die klappernde Schublade mit der Aufschrift "Klischees", die nicht alle komplett aus dem Hut gezaubert schienen. Aber vielleicht war genau das der Punkt? Dass in Durmstrang keine No-Maj-stämmigen aufgenommen wurden, war ja - zumindest laut dem Buch über europäische Zauberschulen - Fakt. Da konnte ich mir kaum vorstellen, dass Nevenka bisher viel Berührung mit der nichtmagischen Welt gehabt hatte. Oder dass in ihrem Umfeld besonders wertschätzend über sie gesprochen wurde. Dennoch konnte ich nicht verhindern, dass bei derartigen Gesten ein mulmiges Gefühl in meinem Bauch entstand. Unweigerlich musste ich an meine No-Maj-Oma denken, die so ein wertvoller Bestandteil meiner Familie war und sicherlich weiser als manche Hexe oder Zauberer.
Von all dem versuchte ich mich frei zu machen, als ich erklärte: "Ja, haben sie. Sogar schon vor 200 Jahren. Das ist quasi ihr Ersatz für Lichtzauber und Fackeln, damit sie sich nicht an dem Feuer verbrennen und trotzdem Licht haben."

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Re: Wäscherei

von Nevenka am 25.01.2023 21:29

"Naja, wenn sie nicht in der Lage sind, sich selbst zu heilen...", meinte ich abfällig. Nichtmagische waren immerhin zu nichts zu gebrauchen, ganz wie es mir alle beigebracht hatten. Das fasste zwar so ziemlich zusammen, was ich über die nichtmagische Bevölkerung wusste (mal abgesehen davon, dass mein Vater und einige Klassenkameraden das Wort 'Nichtmagischer' gerne als Schimpfwort verwendeten), trotzdem fühlte ich mich ziemlich sicher in meinen Überzeugungen. Kinder von Nichtmagischen wurden schließlich auch nicht ohne Grund nicht in Durmstrang aufgenommen. 
Während wir uns über die Lichter an den Wänden unterhielten, war Finnley weiter in Richtung Wäscherei gelaufen. Natürlich folgte ich ihm, auch wenn ich mich nicht unbedingt auf den Moment freute, in dem mir die neue Uniform übergeben werden würde.


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