Speisesaal
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Speisesaal
von Finnley am 14.01.2023 19:17Der Speisesaal von Ilvermorny, wenn auch etwas weniger prunkvoll mit den holzgetäfelten Wänden, erinnert mit seinen vier Haustischen und dem Lehrertisch an die Große Halle von Hogwarts.
Re: Speisesaal
von Nevenka am 10.02.2023 17:51Ich war schon wieder verwundert, denn ich stellte nun ernsthaft in Frage, wie diese Amerikaner hier mit bösen Geistern umgingen. Ich persönlich war dank meiner Kindheit davon überzeugt, dass es Dinge auf dieser Welt gab, die man nicht wirklich rational begründen konnte, wie Gefühle oder auch böse Geister. Dass ich damit keine perlmuttfarbenen Lichtgestalten, die mich angreifen würden, meinte, war mir dabei klar. Es war eher wie eine böse Seele, böse Taten, böse Omen in der Luft, die wir an Weihnachten mit Funken und Tanz, wilder Ausgelassenheit und Freude vertrieben, um Schicksalsschläge oder Unglück vom neuen Jahr fernzuhalten. Das ganze war Tradition und ich wollte ungern darauf verzichten. Dass hier solche Traditionen nicht zu existieren schienen, war seltsam.
"Geschenke bekommen wir auch Zuhause. Aber ich glaube, dass ist bei uns von Familie zu Familie unterschiedlich. Viele übergeben ihre auch schon in Durmstrang. Meine Freunde und ich tauschen sie auch vorher schon aus", antwortete ich noch, als Finnley bereits began zum Speisesaal zu laufen, weswegen ich schnell hinterher eilte.
Im Raum angekommen, fielen mir sofort die vier großen Tische auf. "Sind die Tische für jedes Haus?" fragte ich ihn, konnte mir aber keine andere Begründung vorstellen. Jedoch fand ich es schade, dass man - falls meine These stimmte - nicht mal beim Essen neben Freunden aus anderen Häusern sitzen konnte. Was war denn, wenn man sich im eigenen Haus mit den Menschen nicht gut verstand? Musste man dann immer alleine essen?
Re: Speisesaal
von Finnley am 12.02.2023 22:52Re: Speisesaal
von Nevenka am 18.02.2023 16:12"Und man darf nicht an den anderen Tischen sitzen, wenn man mit anderen Menschen befreundet ist?" fragte ich sofort, nachdem Finnley meine Vermutung bestätigt hatte. Schließlich waren zum Beispiel alle bisherigen Durmstrangaustauschschüler in andere Häuser eingeteilt worden, weswegen ich außer Finnley noch niemand anderen kannte. Prinzipiell machte mir das nicht allzu viel aus, ich war neuen Kontakten grundsätzlich aufgeschlossen gegenüber, doch trotzdem hätte ich mich beim Essen gerne neben meine alte Freundesgruppe gesetzt.
Und ich wusste noch nicht ganz genau, wie ich Finnley einschätzen sollte. Ob wir uns irgendwann anfreunden würden, konnte ich noch nicht wirklich sagen. Bisher war er ganz freundlich gewesen, aber ich kannte ihn über seine Gastfreundlichkeit hinaus nicht wirklich. Bisher war mir nur eher negativ aufgestoßen, dass er so offen gegenüber Hauselfen und Nichtmagischen zu sein schien. Oder war das hier so üblich?
Re: Speisesaal
von Finnley am 18.02.2023 23:20Nevenkas Frage traf mich - mal wieder - ziemlich unvorbereitet. So hatte ich darüber noch überhaupt nicht nachgedacht. "Na ja...", begann ich, um mir ein wenig Zeit zu verschaffen. Anhand meines Gestotteres musste sie mittlerweile annehmen, ich sei grenzdebil. Oder es gebe da einige englischsprachige Füllwörter, die sie noch nie gehört hätte. "Ich schätze, so streng ist das nicht", antwortete ich dann nach kurzem Überlegen. "Solange man bei so förmlichen Anlässen wie der Einschulungsfeier oder so am Anfang am richtigen Tisch sitzt, ist es bestimmt nicht so wild, wenn man sich mal zu seinen Freunden an einen anderen Tisch setzt." Ich war mir da ungefähr zu 80% sicher, was man eventuell auch heraushören könnte. Genau wie die Tatsache, dass ich keine Freunde hatte. Aber ich wusste nicht, wie ich meine Antwort anders formulieren sollte, ohne Nevenka eventuell anzulügen.
Re: Speisesaal
von Nevenka am 19.02.2023 13:13Ich zog verwundert die Augenbrauen hoch, als es doch eine Zeit lang dauerte, bis Finnley mir eine Antwort geben konnte. Und es klang ganz danach, als wäre er sich nicht wirklich hundertprozentig sicher. Hatte Finnley etwa keine hausübergreifende Freundschaften? Oder überhaupt welche? Irgendwie kam das ein wenig so rüber.
Vielleicht war das etwas taktlos, aber ich war nicht wirklich für mein Taktgefühl bekannt, weswegen ich geradeaus fragte: "Setzt du dich denn nie zu deinen Freunden aus anderen Häusern?"
Immerhin war das ein wenig höflicher als total direkt zu sagen: Du hast keine Freunde in anderen Häusern oder generell keine?
Re: Speisesaal
von Finnley am 19.02.2023 20:12Anhand Nevenkas hochgezogener Augenbraue und ihrer Frage spürte ich mal wieder das Blut in mein Gesicht schießen. "Ähm... nein, ich war eigentlich immer ganz zufrieden am Thunderbirdtisch", antwortete ich ausweichend. Dieses Gespräch begann, zunehmend unangenehmer zu werden. Ich schlug mich mal wieder ganz toll im Umgang mit einem Mädchen. "Hast du noch irgendwelche Fragen zum Speisesaal?", versuchte ich schnell von dem peinlichen Thema abzulenken. "Ansonsten können wir weiter zur Bibliothek gehen." Von der mir gerade siedend heiß eingefallen war, dass ich sie vergessen hatte, als wir im Keller gewesen waren. Ja, es lief richtig gut.
Re: Speisesaal
von Nevenka am 22.02.2023 15:50Um ehrlich zu sein, wusste nicht ganz genau, wie ich Finnleys Antwort einordnen sollte, weswegen sich mein kritischer Blick nur vertiefte.
Bei seinem offensichtlichen Versuch eines Themawechsels hätte ich am liebsten noch ein wenig pikierter geguckt, jedoch hatte ich tatsächlich noch eine Frage.
"Wann finden die Mahlzeiten denn statt?" fragte ich also und beschloss - jetzt davon abgelenkt - das andere Thema fallen zu lassen.
Ansonsten war ich auch bereit, weiter zur Bibliothek zu gehen. Ich war zwar weniger ein Bücherwurm und verbrachte meine Zeit lieber auf dem Quidditchfeld (wonach ich unbedingt noch fragen musste), konnte aber auch gelegentlich gefallen an einem guten Buch finden, vorausgesetzt der Inhalt interessierte mich.
Re: Speisesaal
von Finnley am 23.02.2023 19:33Re: Speisesaal
von Nevenka am 01.03.2023 15:41Über die Essenszeiten war ich schon wieder verwundert. Oder um genau zu sein, eher darüber, dass der Unterricht erst um acht begann. Besonders das Kampftraining hatte bei uns häufig am frühen Morgen statt gefunden, also um sechs statt um acht, weswegen das Frühstück auch entsprechend früher war.
"Dann kann man ja fast ausschlafen", meinte ich etwas belustigt, freute mich aber tatsächlich darüber. Ich hatte mich an das frühe Aufstehen gezwungenermaßen gewohnt, weil es sich meiner Meinung nach nicht lohnte, dafür eine heftige Strafe zu kassieren. Da brach ich lieber andere Regelungen. Trotzdem schlief ich lieber länger, wenn es möglich war.
Auch ständig verfügbares Obst erschien mir sehr luxuriös. Das ist eigentlich echt krass, überlegte ich bewundernd.
Da Finnley keine Anstalten machte, in Richtung Bibliothek loszugehen, bedachtete ich ihn nur mit einem abwartenden Blick. Vorrauslaufen konnte ich schlecht, da ich den Weg nicht kannte.