Große Halle

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Finnley
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Große Halle

von Finnley am 14.01.2023 19:16

Diese festliche Halle liegt direkt hinter der Eingangshalle. Abgesehen von der Zauberstabzeremonie bei der Einschulung finden hier jegliche Festakte, zum Beispiel zu Halloween oder Weihnachten, statt.

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Finnley
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Re: Große Halle

von Finnley am 31.01.2023 17:57

Als diese ihren Umhang wieder überzog meinte ich, einen Funken Unzufriedenheit auf Nevenkas Gesicht zu entdecken. Woher der stammte (außer von der unhöflichen Aufforderung des Hauselfen, aber der schien sie ja so gern nachgekommen zu sein) konnte ich nicht wirklich erkennen. Aber egal, wahrscheinlich hatte ich mir das eh nur eingebildet, zumal sie beim Annehmen der Uniform sowieso das Gesicht verzog. Vielleicht war es die beginnende Abneigung der Kleidung gegenüber gewesen, die ich ja auch nicht verstand. Mädchen!
Nachdem ich dem Hauselfen noch hastig eine einigermaßen höfliche Verabschiedung hinterher gerufen hatte, folgte ich Nevenka in Richtung Ausgang und antwortete: "In die Große Halle." Damit keine seltsame Stille entstand, fügte ich noch hinzu: "Da feiern wir unsere Feste, Weihnachten und Halloween und sowas."
Während ich sprach, gingen wir an den Fackeln vorbei die Kellertreppe wieder hoch durch die Eingangshalle zur versprochenen Großen Halle, die ihrem Namen auch ohne laufende Festlichkeiten gerecht wurde mit ihrer prunkvollen Einrichtung.

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Nevenka
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Re: Große Halle

von Nevenka am 01.02.2023 09:55

Dass Finnley sich tatsächlich von dem Hauselfen verabschiedet hatte, quittierte ich nur mit einer hochgezogenen Augenbraue, sagte aber nichts dazu. 
Amerikaner...
Der Begriff "Große Halle" war in etwa so kreativ wie alles, was ich mir ausgedacht hätte, also überhaupt nicht. Trotzdem war ich gespannt darauf, sie zu sehen. Weihnachts- und Halloweenfeste gab es bei uns Zuhause auch. Das waren meistens die Highlights meines Schuljahres und die einzigen Tage im Jahr, an denen auch ein wenig dekoriert wurde. 
Als wir die Halle dann jedoch tatsächlich betraten, stand ich erstmal staunend da. Alles war prunkvoll und elegant. Viel geschmückter als irgendein Raum in Durmstrang. 
"Feiert ihr momentan irgendwas?", fragte ich deswegen neugierig. 

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Finnley
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Re: Große Halle

von Finnley am 01.02.2023 18:55

Über den Namen der Großen Halle hatte ich tatsächlich noch nie nachgedacht. Hätte Nevenka ihre Gedanken ausgesprochen, hätte ich wohl aber auch zugeben müssen, dass die Gründer da etwas fantasievoller hätten sein können. Aber es war ja auch alles in Ilvermorny eher zweckdienlich benannt. Als wir die Halle dann jedenfalls betraten, konnte man Nevenka ihr Staunen ansehen. Ich spürte den Funken Sympathie für sie, der durch ihren abfälligen Kommentar über No-Majs eigentlich erloschen war, wieder aufkommen. Sie würde mir wohl noch länger Rätsel aufgeben... einerseits wirkte sie fast schon kindlich-naiv in ihren Reaktionen, andererseits steckten so beleidigende Aussagen in ihr. Vielleicht war ihre Sozialisation wirklich daran schuld.
Auf ihre Frage antwortete ich: "Nein, das sieht hier immer so aus." Aus Angst, unhöflich zu wirken, fügte ich eilig hinzu: "Aber wir sind natürlich total froh, dass ihr hier seid. Wenn die Hogwartsschüler auch da sind, gibt es vielleicht auch ein Fest hier drin oder so." Da war ich mir nicht sicher, konnte es mir aber tatsächlich vorstellen.

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Nevenka
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Re: Große Halle

von Nevenka am 01.02.2023 19:54

Unhöflich kam Finnley für mich nicht rüber; ich war eher überrascht, dass der Raum immer so festlich geschmückt war. Hier war alles so ganz anders als Zuhause. Ich wusste noch nicht, ob ich das gut fand. Das Schloss gefiel mir bisher allerdings schon, also die paar Räume, die ich bisher gesehen hatte.
"Das wäre cool, bei uns Zuhause gibt es eigentlich nur ein Weihnachtsfest. Aber da ist es nicht so dekoriert wie hier.", erzählte ich. Der Gedanke, ein kleines Fest hier zu feiern, machte mich wirklich glücklich. Ich hatte Partys immer gemocht und es wäre eine gute Chance, noch mehr Menschen hier kennenzulernen.
"Wie glaubst du, sind die Menschen aus den anderen Schulen so?" ergänzte ich noch, neugierig auf seine Theorien. Ich wusste nicht viel über die anderen Zauberschulen und konnte deswegen nur ungenaue Vermutungen aufstellen.

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Finnley
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Re: Große Halle

von Finnley am 02.02.2023 22:43

Das habe ich mir schon gedacht, schoss es mir durch den Kopf, als Nevenka erzählte, dass die Deko in Durmstrang selbst zu Weihnachten eher karg war. Oder, um fair zu bleiben, nicht an die in Ilvermorny heranreichte. Obwohl sie das kulturell bedingt gar nicht so zu sehen schien (obwohl sie den Gedanken an eine Willkommensfeier zugegebenermaßen zu mögen schien), fand ich das, was ich bisher von Durmstrang mitbekommen hatte, immer noch eher bedrückend, da konnte ich mir nicht helfen. Allerdings war ihre Aussage ein guter Ansatzpunkt, um unsicher zu fragen: "Wie genau läuft Weihnachten denn bei euch ab?"
Ich hatte mit meiner Frage, obwohl es mich auch ehrlich interessierte, unter anderem versucht, das Gespräch nicht abklingen zu lassen, doch da fragte Nevenka ihrerseits auch noch etwas. Und ihre Frage war etwas schwierig für mich zu beantworten, da sie Spekulation über andere Menschen beinhaltete. Ich hätte ihr nach meiner Lektüre viel über die Schulen an sich erzählen können, aber wie die Menschen von dort waren? Wahrscheinlich (und hoffentlich, ehrlich gesagt) mehr wie die Schülerschaft von Ilvermorny als die von Durmstrang, aber das konnte ich nun wirklich nicht sagen.
"Ähm... also, in Beauxbatons wird anscheinend viel Wert auf.. äh... Rationalität gelegt", versuchte ich mich mit einer Mischung aus Information und Spekulation herauszureden. Ich war mir nicht sicher, ob Nevenka das Wort "Rationalität" kannte, aber leider wollte mir auf die Schnelle kein besseres einfallen. "Vielleicht sind die Leute von da dann auch sehr vernünftig", fügte ich noch etwas lahm hinzu, um meinen Punkt klarzumachen.

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Re: Große Halle

von Nevenka am 04.02.2023 16:59

Als Finnley fragte, wie Weihnachten ablief, war ich kurz verwirrt über seinen unsicheren Gesichtsausdruck. Trotzdem stahl sich beim Gedanken von Weihnachten ein großes Lächeln auf mein Gesicht. 
"Also," begann ich zu erhzählen "40 Tage vor Weihnachten wird bei uns streng gefastet, das bedeutetet keine tierischen Produkte, weder Fleisch noch Eier oder Milch. Eigentlich gibt es in Durmstrang zu der Zeit nur Brot und ein paar Trockenfrüchte. Dafür aber werden dann am heiligen Abend bis zu neun Gänge vegetarischer Kost serviert, gefülltes Gemüse, Obst, Nüsse und Honig und so weiter. Diese Nüsse werden dann geknackt und anhand derer wird dir ein gutes oder schlechtes neue Jahr vorhergesagt.
In der Schule werden an diesem Abend nach Tradition auch alle Eltern eingeladen, um gemeinsam zu Weihnachten zu essen und zu feiern. Ab Mitternacht gehen wir als "Koledari", als Sternesinger; dann verlassen wir die Hallen von Durmstrang und sprühen mit unseren Zauberstäben Funken in die Luft und singen und tanzen, um böse Geister abzuwehren.  Am Weihnachtstag selbst speisen wir alle mit unseren Familien in Durmstrang zu Mittag, dort gibt es dann ein reichhaltiges Menü mit sehr viel Fleisch. Das schmeckt so unglaublich gut. Danach verlassen wir die Schule zusammen mit unserer Familie für zwei Wochen, bis die Schule im neuen Jahr wieder öffnet. Ist das bei euch nicht ähnlich?"
Nachdem ich mit meinem kleinen Monolog fertig war und ich aufgehört hatte, bei den Gedanken an letztes Jahr nostalgisch zu werden, versuchte ich zu ergründen, was Finnley mit dem englischen Wort "Rationalität" meinte. Das kannte ich nämlich nicht. Sobald er dann aber erklärte, dass es etwas mit Vernunft zu tun hatte, verzog ich die Mundwinkel. 
"Ich hoffe, die sind nicht alle sooo vernünftig", meinte ich mit einem verschmitzten Grinsen. Vernunft war nicht gerade mein wichtigster Wert. 

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Re: Große Halle

von Finnley am 05.02.2023 18:42

Während Nevenkas Wortschwall stand ich anfangs wohl ziemlich dumm da: irgendwann, als ich merkte, dass mein Mund leicht geöffnet war, wurde ich leicht rot, schloss ihn und versuchte, wieder einen möglichst höflich-zugewandten Eindruck zu machen. Dieses Mädchen war wirklich ein Phänomen, das ich noch nicht richtig einordnen konnte. Dennoch war alles, was sie sagte, natürlich super interessant für mich. Soweit in die Tiefe ging mein Buch nicht.
Was sie über das Essen sagte, schockierte mich dann doch nochmal ein wenig - 14 Tage lang quasi nur Brot und Trockenfrüchte? -, doch die anderen Traditionen klangen wirklich einzigartig und als sie von einem neungängigen Menü erzählte, machte das die Fastenzeit irgendwie weniger erschreckend.
"Hmm, also... teilweise", antwortete ich auf ihre Frage. Dann fing ich mich etwas und fuhr fort: "Eigentlich ist schon einiges anders. Von sowas wie den Koledari habe ich zum Beispiel noch nie gehört." Zum Glück, eigentlich. Mit einem kurzen Schaudern stellte ich mir vor, dazu gezwungen zu sein, mit funkensprühendem Zauberstab durch die Schule zu tanzen. "Aber ein Festmahl gibt es schon auch, nur eben am Tag vor den Ferien, bevor wir nach Hause fahren. Dafür sind unsere Eltern da auch nicht eingeladen." In dem Punkt war ich etwas zerissen: eigentlich war es an sich eine schöne Idee, aber ich hätte wohl die ganze Zeit befürchtet, meine Eltern könnten mich aus meinem Status der Quasi-Nichtexistenz herausreißen.
"Da vorne steht dann immer ein riesiger Weihnachtsbaum", fügte ich im Sinne meiner Funktion als Willkommenstourguide hinzu und zeigte auf die betreffende Stelle. "Aber der ganze Raum ist mit Tannenzweigen und Zuckerstangen und Lametta und so etwas geschmückt."
Auf ihr verschmitztes Grinsen hin wurde ich wieder rot. Das war doch bestimmt wieder ein Flirtversuch. Ich wusste auch nicht so recht, was ich auf ihren "Wunsch" antworten sollte, also beließ ich es bei einem verlegenen Lächeln und sagte nichts weiter dazu. Zum Glück hatten wir ja jetzt ein Thema.

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Nevenka
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Re: Große Halle

von Nevenka am 05.02.2023 19:45

Finnleys periodisches Rotwerden gab mir immernoch ein Rätsel auf. Hatte ich doch einen Eindruck auf ihn gemacht und er wurde deswegen verlegen? Oder war ihm irgendetwas peinlich? Ich war mir unsicher, was sein Verhalten anging. Normalerweise reagierten Jungs anders auf mich. War ich ihm nicht hübsch genug? Der Gedanke kam mir zwar weithergeholt vor, aber er versetzte mir dennoch einen kleinen Stich.
Auf seine Aussage hin, dass er von Koledari noch nie gehört hatte, schaute ich ziemlich verwundert drein.
"Aber wie vertreibt ihr dann böse Geister?" fragte ich ihn, ehrlich gespannt auf seine Erklärung.
Dass seine Eltern jedoch nicht eingeladen wurden, beneidete ich fast ein wenig. Natürlich freute ich mich meistens, meine Familie zu sehen, aber es war anstrengend, sich vor den strengen Augen meinen Eltern "richtig" zu benehmen und mit meinen Geschwistern um das beste Schulleben zu konkurrieren. Zum Glück machte mein älterer Bruder da meistens den letzten Platz, weswegen die genervten und enttäuschten Blicke weitesgehend ihn trafen. Für meine Mutter waren meine Schwester und ich sowieso eher "ihre kleinen Mädchen". Manchmal hatte ich das Gefühl, dass meine Mutter der Überzeugung war, dass wir als Mädchen sowieso nichts erreichen konnten und so wie sie als Hausherrin und Ehefrau enden müssten, was meinen eigenen Träumen so gar nicht entsprach. 
Allerdings fände ich es auch schade, den heiligen Abend ohne meine Familie zu feiern. Immerhin war das Weihnachten. "An Weihnachten seid ihr dann aber schon Zuhause bei eurer Familie, oder?" vergewisserte ich mich also.
"Bei uns gibt es meist nur einen großen Weihnachtsbaum mit Lametta", ergänzte ich seine Erzählungen über den Weihnachtsschmuck hier in Ilvermorny. An Weihnachten war diese Halle hier sicher wunderschön. Vielleicht würde ich das auch mal zu sehen bekommen. Immerhin hatte ich noch nicht entschieden, ob ich bis zum Jahresende oder ein ganzes Jahr hierbleiben würde.

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Re: Große Halle

von Finnley am 06.02.2023 22:50

Als Nevenka fragte, wie wir böse Geister vertrieben, geriet ich ins Schwitzen. Wie in aller Welt sollte ich ihr jetzt möglichst höflich verklickern, dass ich und wahrscheinlich fast die gesamte westliche Zaubererwelt nicht an sowas wie 'böse Geister' glaubte? Sie selbst war ja anscheinend vollkommen überzeugt davon, dass der Weihnachtstanz wirklich diesem Zweck diente. Erneut realisierte ich, dass sie schon sehr in ihrer Kultur verwurzelt zu sein schien. Zunächst hatte ich angenommen, das Ritual sei nur ein angestaubtes, aber charmantes Relikt aus vergangenen Zeiten, aber da hatte ich mich wohl mal wieder verschätzt.
"Ähm... ich glaube, wir haben da einfach keine Tradition dazu", versuchte ich mich also herauszureden und antwortete eilig auf ihre nächste Frage: "Ja, genau. So richtig Weihnachten feiern wir quasi erst zu Hause, mit Geschenken und so." Ich hoffte einfach mal, dass man in Bulgarien auch Weihnachtsgeschenke bekam. Um zu verhindern, dass wir beim Thema böse Geister steckenblieben und uns am Ende noch unnötig darüber stritten, fügte ich schnell "Komm, ich zeige dir den Speisesaal" hinzu und machte Anstalten, mich in die entsprechende Richtung zu bewegen.
Das mit den Geistern war wohl einfach Glaubenssache und ich bildete mir nicht ein, Nevenka mit ein paar Sätzen überzeugen zu können, dass höchstens die Geister böser Menschen, die Angst vor dem Tod hatten, existierten, die sich aber wohl kaum von ein paar Funken beeindrucken lassen würden. In dieser Hinsicht wollte ich auch einfach ihre Kultur respektieren. Im Gegensatz zu ihren Ansichten zu No-Majs tat ein bisschen Esoterik ja niemandem weh.

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