Weg zur Eulerei
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Re: Weg zur Eulerei
von Arabella am 28.02.2023 23:30Einige Tage nachdem ich den Brief bezüglich der Einführung von Heilkunst als Schulfach in Ilvermorny nach Beauxbatons geschickt hatte, machte ich mich auf den Weg zur Eulerei, um zu sehen, ob Nuntia mittlerweile mit einer Antwort zurückgekehrt war. Beim Frühstück war sie noch nicht zu mir gekommen, doch das musste nichts heißen. Die wohl von Hogwarts übernommene Tradition, die Eulen jeden Morgen durch den Speisesaal fliegen zu lassen um die Post zu bringen, existierte in Beauxbatons nicht und ich fand sie um ehrlich zu sein ziemlich unhygienisch. Weiterhin konnte es durchaus sein, dass meine Eule erst im Laufe des Tages zurückgekommen war, immerhin war der Weg von Frankreich nach Ilvermorny ziemlich lang und musste für die Tiere auch anstrengend sein. Nicht, dass ich zu den Menschen gehörte, die ihre Eulen wie ein Familienmitglied behandelten, aber ein respektvoller Umgang versprach sich von selbst. Zudem war völlig übermüdeten Eulen wichtige Briefe anzuvertrauen mit Sicherheit nicht die beste Idee.
Nach dem Unterricht hatte ich also meine Schulsachen in den Schlafsaal gebracht und hatte den weiten Weg vom Erdgeschoss in die oberen Sockwerke promt noch einmal umgekehrt auf mich genommen, weshalb ich leicht verschwitzt war, als ich durch das Eingangstor in die Kälte trat. All die Treppen sind wirklich ein Nachteil dieses Schulgebäudes, dachte ich, während ich den Kiesweg entlang in Richtung Eulerei lief.
Re: Weg zur Eulerei
von Emma am 01.03.2023 16:59Am Morgen hatte die Familieneule eine Nachricht an Emma überbracht. Doch mehr als dass sie im Laufe des Tages weiteres erfahren würde, hatte nicht drin gestanden. Das ließ zwei Möglichkeiten offen. Man wollte, was auch immer es war, die Neuigkeit nicht zum Frühstück eintreffen lassen, was sehr psausibel war, sollte es sich um eine heikle Angelegenheit handeln. Man könnte schließlich nie wissen, wer einem über die Schulter schaute. Gleichzeitig sollte Em bereits erfahren, dass es passiert war, sodass sie sich vorbereiten konnte. ja, dieses vorgehen schrie geradezu nach ihrem vater und wäre total seins. Jedoch wäre dann mit dem Schlimmsten zu rechnen. Daher hoffte Emma auf Variante zwei: es gab einfach noch keine genaueren Infos oder die Zeit war zu knapp, um detaillierte zu werden. Natürlich war sie also den ganzen Tag neben der Spur gewesen und hatte sich nicht wirklich auf den Unterricht konzentrieren können. Daran hatte Zuhause wohl keiner gedacht, dass sie die Unwissenheit mehr fertig machen würde, als wenn jemand etwas gesehen hätte. Irgendwie hatte Em eine Standpauke von Vater erwartet, auch wenn sie nicht wusste, wieso. Insofern fiel ihr Gesicht und jegliche Selbstbeherrschung in sich zusammen, als sie nun in der Eulerei gestanden hatte und den Brief las. In ihrem Kopf war es wie, als würde eine Glasscheibe klirrend in sich zusammenfallen. Äußerlich schnappte sie nach Luft, während sie sich fühlte, als würde sie ersticken. Emma zerroß den brief und rannte aus der Eulerei, wobei sie die Tüt scheppernd ins Schloss warf. Draußen drehte sie sich, wie verirrt, ein paar Mal ums sich selbst, bevor sie an der Hauswand hintersank. Sie vergrub ihren Kopf zwischen den Knien, schlug die Hände darüber zusammen und gab einen erstickenden verzweifelten Schrei von sich.
Re: Weg zur Eulerei
von Arabella am 01.03.2023 21:57Einige Meter entfernt von mir an der Hauswand befand sich ein Bündel aus himmelblau und cranberryrot, kein Stück Gesicht zu sehen, aber deutlich sichtbar und schwer atmend. Eine Mitschülerin oder ein Mitschüler also, das erkannte ich auf den ersten Blick. Das größere Problem war allerdings, was ich auf den zweiten Blick zu erkennen glaubte: einige wohlbekannte, allerdings ungewohnt wirre, lange blonde Haarsträhnen, die zwischen dem Stoff des Umhanges hervorblitzten. Falls ich richtig lag, waren somit alle meine Chancen dahin, möglichst unbemerkt zu verschwinden, nach meiner sicherlich geräuschvollen Vollbremsung konnte ich mir das bei dieser Person auf keinen Fall leisten. Außerdem musste ich sicher gehen, dass sie nicht verletzt war, schließlich hatte sie (vor Schmerz?) geschrien.
Re: Weg zur Eulerei
von Emma am 05.03.2023 09:11Das Mädchen war so in ihren Gedanken und ihrem Schmerz versunken, dass sie gar nicht bemerkte, dass sich jemand ihr näherte und erst viel später realisierte, dass sie angesprochen worden war. Eigentlich wollte Emma nicht aufsehen, niemand sollte sie so sehen, wo er sie doch unweigerlich bereits gehört haben musste. das würde ihrem Ruf gar nicht gut tun. Doch nach etwas überlegen, erkannte sie die Stimme, auch wenn sie nicht ganz bei sich war. Mit Tränen überströmten Gesicht wandte sie sich Arabella zu. "Ja!?" Antwortete sie und gab sich alle Mühe, beherrscht zu klingen, was natürlich nicht wirklich gelang, da sie noch am Schluchzen war. Es war einerseits eine Antwort, bestätigend, dass sie es war. Andererweits eine Frage, was das Mädchen von ihr wollte. Wenn sie jetzt mit einer Antwort von ihrer Schule kommen würde, wäre das mehr als der unpassendste Zeitpunkt und Emma würde sie definitiv zum Teufel jagen, wenn sie es wagte, jetzt damit anzukommen. Aber Em sah keinen Brief in ihrer Hand, also schien das auszuscheiden. "Was ist." Setzte sie also nocheinmal mit zitternder Stimme nach, versucht bestimmt und abweisend zu klingen. Sie hatte nun schon genügend Probleme und wollte sich keine Gedanken machen, was eine Austauschschülerin von ihr denken oder halten würde.
Re: Weg zur Eulerei
von Arabella am 05.03.2023 17:40Doch egal was ich hätte tun sollen, jetzt musste ich auf jeden Fall irgendetwas passendes sagen. Am liebsten hätte ich einfach angeboten, sofort wieder zu gehen, aber ich war mir ziemlich sicher, dass das nun, wo wir uns bereits in einer Art Gesprächssituation befanden, in die Kategorie 'unhöflich' fiele. Ich spürte, wie meine Schweißdrüsen aktiv wurden, als ich unsicher sagte: "Ich... ich wollte nur sichergehen, dass alles in Ordnung ist...?" Es war halb eine Aussage, halb eine Frage. Wobei offensichtlich nicht alles in Ordnung war. "Körperlich, meine ich", spezifizierte ich deshalb rasch, in der Hoffnung, Emma würde es nicht allzu schlecht aufnehmen. Ich brauchte sie immerhin.
Re: Weg zur Eulerei
von Emma am 05.03.2023 19:22Es war mehr als unrelasitisch, dass Arabella ankam, um spezifisch ihr, Emma, zu helfen oder sich nach ihrem Befinden zu erkundigen, das war der Blondine bewusst, irgendwo im Hinterkopf jedenfalls. Aber unterschwellig bekam sie schon mit, dass sie sich in ihrer haut in der aktuellen Situation auch mehr als unwohl zu fühlen schien. Selbstverständlich war sie nur gekommen, weil offentlich irgendjemandem nicht wohl war. Aber sie immernoch hier, nachdem sie Emma in diesem erbärmlichen Zustand gesehen hatte und Em wieder einmnal nciht gerade die Ausgeburt der Höflichkeit hatte raushängen lassen und vor allem, obwohl sie sich unwohl zu fühlen schien. Allerdings, wer in einer solchen Situation würde das nicht. Es prickelte Emma also dementsprechend auf der Zunge, sie mit einem bissigen Kommentar zum Teufel zu jagen, ungeachtet, was das für ihre zukünftigen Pläne bedeuten möge. Doch im Moment hatte Emma einfach nicht die Kraft zu. "Mir geht es gut, danke der Frage." Schniefte sie und rieb sich über die Augen. Ihr Make-up musste inzwischen aussehen wie ein Panda oder Waschbär. Aufzustehen versuchte sie gar nicht erst, denn dafür fehlte es ihren Beinen ebenfalls an Kraft, also blieb sie nur sitzen und starrte auf den Boden vor ihren Füßen. "Ich hab nur schlechte Nachrichten von Zuhause erhalten." Erklärte sie, um etwas zu erklären, den ohne könnte der Anblick einen falschen Anschein erwecken, aber gleichzeitig, um so wenig wie möglich erzählen zu müssen, da sich Em noch nicht ganz sicher war, wie viel Arabella wissen sollte.
Re: Weg zur Eulerei
von Arabella am 05.03.2023 20:12Ich war also froh, dass ihr Make-Up das einzige an Emma war, das Schaden genommen hatte, fragte mich aber, warum sie noch immer auf dem Boden saß. Als sie meinte, sie habe schlechte Nachrichten von zu Hause erhalten, nahm ich zum ersten Mal die Papierschnipsel war, die auf dem Boden lagen. Einen solchen Ausbruch konnte ich nicht wirklich nachvollziehen, aber er sprach dafür, dass es wirklich schlechte Nachrichten gewesen waren. Unverhofft spürte ich echtes Mitgefühl für Emma aufkommen. Hoffentlich war niemand gestorben oder so. "Das tut mir leid", sagte ich betreten. Wenigstens eine Antwort, die auf jeden Fall angebracht und auch ernst gemeint war. Ich wusste es jedenfalls besser als zu fragen, was genau passiert war, angesichts von Emmas Reaktion auf meine bloße Anwesenheit.
Re: Weg zur Eulerei
von Emma am 07.03.2023 19:42Ein zaghaftes Lächeln legte sich auf Emma Gesicht. Ihre Beobachtungspielchen hatte ihr inzwischen zumindest dabei geholfen, andere in der Ernthaftigkeit ihrer Aussagen besser einschätzen zu können und Arabella schien ihre Worte wirklich ernst zu meinen. den gemeinen Gedanken, dass alles andere auch seltsam wäre, wenn jemand anderes so am Boden wäre, schob sie beseite. Keine Gemeinheiten jetzt, das hatte Ara nicht verdient, wo sie doch so ehrlich und für sie da war. Immerhin hätte sie sich mit Ems Aussage zufrieden geben können und gehen, wo klar war, das zumindest kein ernsthaftes körperliches Problem da war. "Danke." Nuschlete sie, da ihre Nase verschnupft und zu war, von dem ganzen Geheule. Sie schloss die Augen und lehte ihren Kopf an die Wand hinter sich. Nach einem tiefen Luftholen, oder Seufzer, je nachdem, wie man es sah, wandte sich Emma kurz dem Schulgebäude zu. Aber niemand schien bisher den Weg hierher vorzuhaben. Also sah sie wieder zu Arabella. "Wie stehst du eigentlich zu diesem....Meinungsstreit aufgrund jüngster unglücklicher Vorkommnisse?" Fragte die Blonde vorsichtig. Sie waollte schon gern dem Mädchen von ihren Neuigkeiten erzählen, sich die Trauer von der Seele reden. Allerdings wusste sie ja nicht, wo die andere stand und wollte weder fremde Ansichten ihre aufkommende Freundschaft zerstören lasse. Em war es grundsätzlich ja egal und übel nahm sie niemanden seine Ansichten, aber andere waren da vieleicht Parteiergreifender. Andererseits wollte sie Ara auch nicht langweilen.